Sprungziele

Der Engelsberg

Von Helmut Robitzky

Verlässt man Nindorf in Richtung Albersdorf, so erkennt man rechter Hand, kurz vor der Ortschaft Bargenstedt, im Tale liegend, den Engelsberg. Der Engelsberg erreicht eine Höhe von 24,5 Metern und ist damit um etwa zwei Meter höher als der ebenfalls in Nindorf gelegene Ramberg. Naturschutzrechtlich genießt er den hohen Status eines Naturdenkmals.

Der Engelsberg im Winter

Etwa 1955 gelangte der Engelsberg auf Initiative des damaligen Schulleiters, Herrn Karl Grabbe, als Schulwald in den Machtbereich der Nindorfer Schule. Die damals 11 bis 16-jährigen Schüler werden sich sicherlich noch erinnern, wie sie die Hänge des Engelsberges mit jungen, fingerdicken Bäumen vorwiegend Birken, Akazien und Ahorn bepflanzten. Die Pflanzaktion avancierte dabei zu einem willkommenen Kontrast zu den trockenen Unterrichtsstunden. Eine Gruppe von Jungen konnte sich glücklich schätzen eine Anzahl von jungen Birken aus dem Nindorfer Gehölz zu bergen, während die anderen Schüler büffelten und über ihren Rechenaufgaben schwitzten.

Damals konnte man im Frühjahr, bei guter Sicht aus dem Wipfel der noch unbelaubten älteren Bäume, das Wasser der Elbe spiegeln sehen  und die über den Nord-Ostseekanal führende Eisenbahnhochbrücke bei Hochdonn gut erkennen. Von der Spitze des Engelsberges selbst verhinderte schon damals das Gewirr von Zweigen und Ästen des Baumbestandes einen weiten Blick. Heute dürfte die Aussicht nicht nur wegen des im Laufe der Zeit verdichteten und vergrößerten Baumbestandes noch mehr eingeschränkt sein. Auch die aus Küstenschutzgründen angehobenen Deiche lassen einen weiten Ausblick nicht mehr zu. In früheren Jahrhunderten reichte der Blick vermutlich alleine deshalb in weitere Fernen, weil die Spitze des Berges einen Schrumpfprozess erlitt, durch den Abbau von Kies und Sand für landwirtschaftliche Bedürfnisse.

Aus den Chroniken

Wo Kinder heute ihr Wintervergnügen beim Schlittenfahren haben, wurde vermutlich im 19. und 20. Jahrhundert Streusand für landwirtschaftliche Bedürfnisse entnommen.

Die alten Dithmarscher Chronisten berichten in ihren Aufzeichnungen über den Engelsberg in nur wenigen Sätzen. Nach  den vorliegenden Dokumentationen wurde der Berg von Menschenhand gebildet, durch den Aushub zum Bau einer unterirdischen, großen Höhle (Engelsburg). Nach Angaben von Neocorus soll die Höhle sich an der Ostseite des Berges befunden haben.

Somit könnte es sich beim Engelsberg zumindest zum Teil um eine nicht natürliche Erhebung der Moränenlandschaft handeln, die während der letzten Eiszeit entstanden ist. Vorstellbar ist, dass bei der Herstellung und Errichtung der Räuberburg oder Räuberhöhle eine bereits vorhandene natürliche Erhebung genutzt wurde. Bereits vor Karl dem Großen ist zum Beispiel die Stellerburg (sächsischen Ursprungs) in Norderdithmarschen entstanden. Auch die Errichtung dieser Burg, insbesondere die Errichtung des Burgwalls, erforderte damals, im frühen Mittelalter umfangreiche Erdbewegungen. 

Vom Wirtschaftsweg erkennt man an der südöstlichen Seite des Engelsbergs eine leicht abwärts gelegene Senke oder Kuhle. War hier, im östlichen Teil des Hügels, die sagenumwobene Höhle?

Auch, wenn man Neocorus‘ Ausführungen dem Bereich der sagenhaften Überlieferungen zurechnen muss, dürfte ein gewisser Wahrheitsgehalt dennoch vorhanden sein. Aus dieser angeblichen Räuber- und Mörderburg sollen die Höhlenbewohner viel Schaden angerichtet haben. Ein Mädchen hätten sie etliche Jahre bei sich in Gefangenschaft gehalten. Diesem Mädchen sei es dann endlich gelungen, auf sich und das Räubernest aufmerksam zu machen. Mit siedend, heißem Wasser hätte man die Verbrecher schmoren lassen, und schließlich zwei von ihnen festgenommen und vor Meldorf hingerichtet. Die fromme Sage berichtet ferner, dass bei einem Wendeneinfall ein Engel hier zwei Kinder vor den blutdürstigen Feinden verborgen habe.

Der für uns interessante, ungewöhnliche und gewöhnungsbedürftige Originalwortlaut Dithmarscher Chronisten ist wegen der enthaltenen Spannung in nachfolgendem Absatz wiedergegeben:

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